Samstag, 30. Juni 2012

@Hugo, Jeannette und Cedric
Would it be your paradise?

Schon mal von einem Wohnmobil geträumt? Kanada erfüllt sie definitiv. Und wie! Die Touristen kurven mit ihren „Canadreams“ und „RVRents“ gross plakatiert in der Weltgeschichte umher. Die Fahrzeuggrössen sind in den meisten Fällen etwas über unseren Lieferwagen-Dimensionen. Also einigermassen locker zu manövrieren.
Was wir uns schon gewundert haben, wie die Kanadier ihre Gärten gestalten. Fast in jedem Garten steht ein Trailer, Wohnwagen oder sonst ein Mobil, welches Campingtauglich ist. Warum wohl? Wohnen im Haus und dann Dessert im Campingwagen? Oder Fluchtort wenn’s im trauten Heim nicht mehr so ganz klappt? Oder umfunktionierte Arrestzelle für Teenies? No idea.
Es naht der 1. Juli. Canadian Day. Etwa zu vergleichen mit dem 1. August in der Schweiz. Damit für uns auch die Auflösung des „Gwunders“ in den Gärten Kanadas. Denn plötzlich sind die Strassen voll. Ungetüme von Wohnwagen und Wohnmobilen werden hier in der Gegend umhergeschleppt. Dagegen sind die Touri-Wohnmobile schnuckelig klein. 12m Fahrzeuge (entspricht bei uns einem normalen Reisecar) mit 2 Menschen drin und hinten noch einen grossen Jeep als Anhänger. Doch seine Logik hats. Denn wenn Kevin mit Familie aus Revelstoke seine Schwester (auch mit Familie) im 500km entfernten Kenmore über die Feiertage besuchen will, was macht Kevin dann? Hängt seinen Trailer an seinen 2.5 Tonnen Chevrolet und rollt zu seiner Schwester. Stellt bei ihr den Trailer in den Garten, hat all seine Motorräder, Quads und Kanus dabei und lebt mit seiner Familie bequem im Garten der Schwester. Sind die Distanzen zu gross, trifft sich die Familie irgendwo in der Mitte und frönt dem Lieblingshobby der Kanadier: Camping! Cool irgendwie;-))

Mittwoch, 27. Juni 2012


Gletscher schmelzen auch in Kanada
Sie ist beeindruckend die Fahrt von Banff nach Jasper! So beeindruckend, dass Evelyne jammernd am Steuer sitzt und traurig ist, dass sie ihr Rennvelo nicht dabei hat. Sie wäre so gerne auf dieser wunderbaren Strecke geradelt. Im Picasa Album seht ihr warum. Janu, also alles geht halt auch in unserem fahrenden Sportladen nicht;-))
Mindestens so beeindruckend waren die Gletscher auf der Strecke. Die Schmelze ist ja schon arg fortgeschritten. Doch etwas gewundert hat uns beide die Jahreszahlmarkierung (siehe Foto), wo der Athabasca Gletscher eben 1908 noch gewesen ist. Wenn die schlauen und intelligenten Menschen auf dieser Welt uns erzählen, dass das Weltklima sich rasant verschlimmert, kann das kaum nur mit unseren produzierten Treibhausgasen alleine zu tun haben. Denn 1908 – da wo der Gletscher war – hat es mit den dampfenden Eisenbahnen und der gesamten Industrialisierung noch nicht mal richtig begonnen. Doch schon seit 1908 schmilzt das Teil regelmässig  ca. 12m/Jahr zurück http://de.wikipedia.org/wiki/Athabasca-Gletscher. Interessant war die Illustration, was geschieht wenn das Eis weg ist. Zurückbleiben wird ein See um welchen Bäume und Gräser wachsen. Ein kleiner Trost für die schwindenden Gletscher…

Dienstag, 26. Juni 2012


 Klimazone
Spannend ist das Klima in Revelstoke. Aktuell messen wir hier unten im Tal geschlagene 30°C. Wenn ihr das Titelbild vergrössert, seht ihr im obersten Drittel Gletscher, welche sich wie überall auf der Welt, schon massiv zurückgebildet haben. Im Mittleren Teil ist der Gebirgswald in welchem vor allem Föhren wachsen. Im unteren Drittel ist dann dichter Urwald mit Zedern, riesigen Farnbüschen Moos, Flechten und flinken Füsschen;-))

Montag, 25. Juni 2012


Revelstoke
Als 1885 die Canadian Pacific Railway gebaut wurde, drohte das ganze Projekt hier zwischen Revelstoke und dem Rogers Pass zu scheitern. Stellt euch vor, die Bahningenieure hatten nichts als Urwald vor sich. Voller Grizzly Bären, Wölfe und anderem Ungemach. Kein Hang war kartographiert und Flugzeuge zum einfach mal so drüber fliegen und rasch zu sehen wo die Linie am Besten gelegt werden soll, gab es ja auch noch nicht. Die Steigung der Bahnlinie durfte 2.5% (also 2.5m Höhe auf 100m Bahnlänge) keinesfalls überschreiten, da sonst die Lokomotive auf den Schienen zu rutschen begann. Der Rogers Pass jedoch war von Revelstoke her in direkter Linie viel zu steil. Also begann man das Bahntrasse in die Seitentäler zu legen und dort in Schlaufen (wie bei uns die Gotthardlinie bei der Kirche in Wassen) steigen zu lassen um dann wieder aus dem Tal heraus auf die Hauptlinie zu führen.
Das ginge ja alles noch, wäre da nicht ein ganz kleines Detail gewesen, welches die Bahnbauer nicht in Betracht gezogen haben. Die Linie wurde jeweils während den Sommermonaten gebaut. Schnee ist dann kein Thema. Doch im Winter fallen hier rund 17-21m (!) Schnee. Erstens komprimiert sich dieser auf ca. 5m im Laufe des Winters, was bedeutet dass die Schneeschmelze lange dauert und enorme Wassermassen zu Tale trägt. Kleinste Seitenquellen schwellen zu horrenden Bächen an. Und zweitens donnern mit dieser Schneemenge heftige Lawinenzüge zu Tal, welche wiederum die Bahnlinie verschütten können. Das bedeutete beim Bau der Linie erneut grosse Gefahren. Durch die Vibrationen beim Trassebau können Lawinen ausgelöst werden und im dümmsten Fall den Bautrupp verschütten. Andererseits mussten dadurch Lawinengalerien gebaut werden, was die Kosten – welche durch die unvorhergesehenen komplizierten Linienführung eh schon weit über dem Plan lagen – grad noch einmal in die Höhe schnellen lies.

Freitag, 22. Juni 2012

Das gibt es nur in Canada
Wir sind wieder einmal soweit, klettern schnaubend die Berge hoch und feilen die heissen Trails hiunter, es ist ein Traum...... Und da treffen wir auf einen Teddybärbaum, inmitten der Wildnis.Sind wir schon im Übertraining und sehen Fata Morganas? Teddybear Junction nennt sich die Trailkreuzung. Obelix Junction, Pink Trail oder Love Ride nennen die Kanadier ihre Bike Trails und Corners. Bilder davon sind leider zensiert...Nach wilden Abfahrten durch Bäche und Sumpf sehen wir dann wieder klar;-)

Und noch was:  besucht mal in Canada einmal einen Bikeladen! Toy's for bikers. So etwas haben wir noch nie gesehen, RIESIG! Da hat es eine Auswahl, da träumen wir davon.

Wir sind nun unterwegs in die Nationalpärke in den Rocky Mountains, die Weite in diesem Land ist schon sehr eindrücklich. Und die Menschen sind sehr freundlich und zuvorkommend. Liegt das wohl daran, dass man sich hier nicht auf den Füssen rumsteht?

Mittwoch, 20. Juni 2012

Kettle Valley Trail
Der Gold- und Silberrausch Ende des 19. Jahrhunderts führte im Südwesten Kanadas zu einem der aufwendigsten und kostspieligsten Eisenbahnabenteuer seiner Zeit: In vielen Jahren harter Arbeit mussten mächtige Gebirgszüge, tiefe Flusstäler und eine bis dahin unberührte Wildnis überwunden werden, bis 1914 endlich die ersten mit Erz beladenen Züge zu den Häfen der Pazifikküste rumpeln konnten. Doch schon nach wenigen Jahrzehnten war der Boom vorbei und die 600 km lange Eisenbahnlinie wurde 1970 stillgelegt.
Es sind immer wieder die verrückten Geschichten, welche so dramatische Wendungen nehmen. Hätte einer einem Italiener um 1940 gesagt, dass keine 70 Jahre später um ein gemeinsames Europa gerungen wird, er hätte wohl mit dem Finger etwas ungläubig an den Kopf getippt. Hier nun schon wieder so eine unglaubliche Sache. Pro Kilometer Eisenbahnbau sind durch die gefährliche und harte Arbeit im Durchschnitt sechs (!) Menschenleben zum Opfer gefallen. 40 Jahre später wurden Schienen, Schwellen und Schotter entfernt, einfach weil ein Boom vorüber ging; übrig blieb ein phantastischer Naturweg, der heute als weltweit längster Radweg seiner Art gilt.
Der Myra-Canyon Abschnitt ist das ‚Herzstück’ des Kettle Valley Railway Trails: Auf einer Strecke von ca. 12 Kilometern radeln wir über 18 spektakuläre Brücken (und durch zwei Tunnel), eine unglaubliche bautechnische Leistung vor fast einem Jahrhundert!

Montag, 18. Juni 2012


Kanadischer Lachs
Die rückläufigen Fischbestände gehen auch an Kanada nicht spurlos vorbei. Obwohl hier immer noch – mindestens für den einzelnen Verbraucher – schier unerschöpfliche Mengen an Nahrung aus dem Meer vorhanden ist, stehen die Ampeln unserer Zeit eher auf orange denn auf grün. Verhungern muss hier trotzdem niemand. Einmal die Angelrute ausgeworfen vergehen wohl kaum einige Minuten, und irgend etwas essbares hängt daran. Doch im grösseren Rahmen gesehen, gehen die Mengen stark zurück.
Die Fisch Hatchery …. Ist quasi ein Renaturierungsprogramm für Lachse. Die Pazifischen Lachse erblicken – im natürlichen Kreislauf - das Licht der Welt in den Bächen im Schutze der Steine. Daraufhin schwimmen sie Bachabwärts in’s Meer und ziehen in den arktischen Teil des Pazifiks, weil dort durch das Planktonwachstum ihre Nahrungskammer fortlaufend entsteht. Die Weibchen tragen rund 4‘000 Eier im Bauch. Gut genährt schwimmen sie wieder an ihr Geburtsort zurück. Das ist dann die Zeit der grossen Lachswanderung, quasi gegen den Strom. Am Ursprungsort eingetroffen, legen sie ihre Eier ab. Sogleich befruchtet das Männchen die frisch gelegten Eier. Nach dem Ei ablegen sterben die Lachse sogleich. Kann sich einer vorstellen welch übler Geruch im November nach der Lachsrückkehr über gewissen Bächen schwebt? Nun ja, Natur halt. Wie’s im Leben halt so ist, gibt es auch hier einige Wiederwärtigkeiten. Von den 4‘000 Eiern werden erstens mal nicht alle befruchtet, weil die Dinger im Wasser umhertreiben und das Männchen nicht alle gleichzeitig „trifft“. Zweitens werden ein Teil der befruchteten Eier unter den Steinen zermantscht, weil die Bären wild fischend durch die Bäche trampeln. Drittens warten hungrige Mäuler auf dem Weg vom Bach und zurück auf die Leckerbissen. Otter, Orcas, Fischer und so viele mehr bedienen sich am Nahrungsvorrat im Meer.
Die Fisch Hatchery nimmt nun das Weibchen kurz vor dem Eier ablegen aus dem Wasser und presst alle Eier in einen Topf. Lässt das Männchen „darüber“ und so werden quasi 98% der Eier befruchtet. Sie ziehen die kleinen „Lächschen“ auf und setzt sie – je nach Sorte natürlich – zum richtigen Zeitpunkt wieder im Bach aus. Im „natürlichen“ Fall schafft es von einem „Wurf“ in der Regel ein Lachs (!) wieder an den Ursprungsort zurück. Mathematisch gesehen, kann sich der Bestand halten. Doch wenn ausgefischt wird und keiner mehr zurückkehrt, ist das Resultat auch klar. Die Fisch Hatchery markiert den Lachs und weiss so sehr genau, welche Lachse im Bach zurückkehren. Das Resultat ist eine Steigerung von 100%. In Zahlen: zwei Lachse (!) kehren von einem Wurf zurück. Beeindruckt und mit grossem Staunen fahren wir zur Lachstrocknerei und posten uns für das Mittagessen getrockneten Lachs. Ironisch irgendwie, aber auch in Kanada haben wir zwischendurch Hunger.

Sonntag, 17. Juni 2012


Eine erfrischende Kühlung
…30°C in der Schweiz? Ja da kommt unser Bild doch gerade richtig daher! Richtig erfrischend mit 18°C, regennassem Wald und rauschendem – nein tosenden – Bächen. Im Moment läuft hier in Hope in Kanada das Wasser wie aus Kübeln vom Himmel. Hope ist gut. Ein verschlafenes Nestchen, zwei Autostunden ausserhalb von Vancouver. Hier drehte Sylvester Stallone den Rambo-Streifen. Hope auf besseres Wetter! Heute Evelynes Intervalltraining per Bike zum Silver Lake. Silbrig ist so ziemlich alles hier. Der Himmel, das Wasser oben und unten. Doch die Kanadier stört dies nicht im Geringsten. Richtige Hardcore Camper sind das. Boden nass, Jacken und Hut nass, doch das Zelt wird – auch nass – aufgestellt und das Wochenende auf dem Campground am See verbracht. Ob da wohl der Schatz am Silbersee zu entdecken gibt? „Liquid sunshine“ nennt man das hier. Irgendwie hilfts, wir lachen auf alle Fälle dabei…

Samstag, 16. Juni 2012


Hugo, Gewonnen!
Hugo Pfister hat’s geschafft! Er war der Schnellste mit der richtigen Lösung: Die Tafel Lindt Chocolade mit Chili bringt Mike mit seinem Heli zum Landen! Im zweiten Anlauf hat es Nici Duttweiler geschafft. Beide kommen ab Oktober 2012 in den Genuss eines Dessert der jedem Chocolatier die Schweissperlen auf die Stirne treiben würde. Doch Bernhard, auch an Dich haben wir auch gedacht! Guck das Bild, haben wir in Victoria gesichtet. Eine etwas rassigere Version mit einem „Bauarbeiter-Decolleté“ wie Du unten siehst


Freitag, 15. Juni 2012


Das Märchen von Gnomen, Zwerge und Elfen
Es war einmal ein wunderbares Land. Die Bäche voller Fische, die Büsche voller Beeren und die Wälder voller Wildtiere. Pumas strichen durch die Landschaft, Eichhörnchen vergruben ihre Nüsse welche sie nie im Leben wieder finden würden und putzige Bären wühlten in den Baumstrünken nach Honig. Gnomen und Zwerge sind fleissig am werkeln in ihren riesigen Wurzelstrünken. Alles mit feinstem Moos überwachsen. Sanfter Nebel weicht den einfallenden Sonnenstrahlen. Ein wunderbares Land – und eeech ich bring das Märli einfach nicht auf den Punkt. Macht nichts, einfach so wie ein Märchen beginnen würde fühlt es sich an am obersten Zipfel von Vancouver Island, in Cape Scott. Zusammen mit Dan und Donna, mal mit Kanu dann wieder zu Fuss und am Schluss ein wärmendes Feuer am Strand mit einem wohlverdienten Lunch. Wer mehr vom Märchenland sehen will clicke auf die Bildergalerie. Wen der Ort interessiert möge auf den Link clicken und beachte vor allem den rot gedruckten Teil grad auf der Titelseite.. http://www.env.gov.bc.ca/bcparks/explore/parkpgs/cape_scott/

Donnerstag, 14. Juni 2012


WETTBEWERB mit Holzfäller zum II
Kaum den vergangenen Tag verdaut, setzt Dan am Darauffolgenden – ohne es zu wollen natürlich – noch einen Obendrauf. Ob wir Lust hätten mit dem Kanu an der nördlichsten Spitze von Vancouver Island den Bären um die Ohren zu paddeln. Natürlich haben wir. Nieselregen hin oder her. Kaum losgefahren, Dan hat sein Uraltfunkgerät ausgegraben, knistert’s schon aus dem alten Handknochen „I drop the next load“. Wer war’s wer? Letzen Blog lesen, dann weisst es! Mike der Helipilot ist irgendwo in den Wäldern in der Nähe am Holz rausfliegen. Durch unglaubliche Holperpisten lotsen uns Mike aus dem Heli (der hat uns von oben während dem Holz fliegen schon längst gesichtet) und seine Kollegen durch den kanadischen Dschungel. Wir parken das Auto in sicherer Entfernung zum Abladeplatz. Es ist kaum zu fassen, mit welcher Präzision der Hubschrauber knapp über den Wipfeln sein Haken mitten im Wald platziert. Hubschrauber über der Stelle via Funk platzieren. Waldarbeiter blinkt mit Taschenlampe. Seil in Position bringen. Dazu dreht sich der Heli um 360° in atemberaubendem Tempo. Pilot hängt während der ganzen Aktion (keine Türe mehr drin) aus dem Cockpit. Haken am Holzload befestigt. Sind alle Arbeiter vom Holzload weg (es wäre nicht das erste Mal, dass eine Hand im Seil hängenbleibt und mit Holzload in die Luft geht…). Ja nicht während dem Hochziehen in den Ästen hängenbleiben. Raus und ab auf den grossen Berg damit. Das bei 9°C und Nieselregen…
…doch es braucht eine kleine Aktion und Mike wirft den Load auf den Haufen, teilt seinen Helfern mitten im Wald mit, er müsse „fuel“ tanken und parkiert seine Maschine – wohlgemerkt Abstand zwischen Ästen und Rotorblätter keinen Meter ringsherum – präzise vor unsere Augen. Jetzt die WETTBERWERBSFRAGE: Was bringt Mike zum Landen. Im youtube-filmchen ist es kurz zu sehen. Wir wollen nicht nur wissen was es ist, sondern auch den „Geschmack“. Kleiner Tip: schwarz, scharf und wird in der Schweiz hergestellt.
Dem Gewinner winkt ein Dessert mit uns zweien ab Oktober 2012 mit ebendiesem Teil;-)) Antworten am liebsten im Kommentar. Wenn’s nicht klappt mit einwählen, dann via e-mail.

Montag, 11. Juni 2012


Holzfäller in Kanada
Holzfällen gehört zu Kanada wie das Fondue zur Schweiz. Was Holzfällen heute wirklich bedeutet, wir erhielten einen spannenden Einblick. Bevor Dan die Lodge vor 2 Jahren erbaute, war er über 20 Jahre Holzfäller. Das heisst auch, seine Kollegen und Freunde kommen aus der Branche. Bei Dan auf der Lodge kann ein Tag beginnen wie heute. Kaum zum Bettchen herausgeklettert surrt ein Hubschrauber über unser Dach und landet quasi im Vorgarten. So locker wie wir mit dem Auto beim Kollegen für einen Kaffee vorbeischauen, macht es Mike mit seiner Huges 500. Er sollte Holzblöcke aus dem Wald fliegen. Das Wetter macht ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung. So fliegt er rasch zu Dan einen Kaffee trinken um auf besseres Wetter zu warten. Holzblöcke aus dem Wald fliegen? Wir dachten, Bäume werden wie Streichhölzer „umgemäht“ und so geerntet. Weit gefehlt. Ein Wald braucht ca. 80 Jahre bis er Erntereif ist. Aus Rodungen vor 50-60 Jahren konnten oft die riesigen Zedernstämme nicht austransportiert werden und bleiben liegen. Um diese Stämme herum wächst natürlich dichter Wald und Buschwerk. Diese „Logs“ sind jedoch mittlerweile sehr wertvoll . Müssen zuerst gefunden, dann in Stücke zersägt und eben ausgeflogen werden. Wie das läuft hier ein Beispielvideo  http://www.youtube.com/watch?v=3c4bpz59PO4

Sonntag, 10. Juni 2012


Krabben fangfrisch
Unser aktuelles Zuhause ist bei Dan und Donna in Port Hardy, ganz im Norden von Vancouver Island. Sie bauten mit www.ecoscapecabins.com ein wunderbares Kleinod an’s Meer. Heute war Evelynes grosser Tag! Krabben fangfrisch inklusive Zubereitung. Zusammen mit Dan und Donna geht’s zum Krabbenfischer Bill. Am Pier, direkt neben seinem Fischtrawler zieht er eine Leine aus dem Wasser mit zwei Körben riesigen Krabben. Zwanzig Stück, einfach so rasch frisch zum Meer raus. Kosten? Bei uns ein kleines Vermögen. Hier? Nix. Nada. Bill gibt sie uns einfach so. Es hat so viele hier, es spielt keine Rolle. Zubereitung? Die Fotos sprechen wohl Bände. Das feeling? Einfach grossartig! Vor einem grossen Feuer, Krabben frisch aus dem Topf, von Hand auseinandergebrochen, dazu ein Canadien Beer. What else…

Samstag, 9. Juni 2012



Brrrrrr….
Irgendwie funktioniert noch nichts so richtig hier Canada . Temperaturen zwischen 7-12 Grad. Wir ziehen alles über, was uns zwischen die Finger kommt. Heute der erste sonnige Tag. Von Bären halt leider immer noch keine Spur. Nicht am Strassenrand, nicht beim Joggen und auch nicht beim Biken. Also, lasst uns Whale Watchen gehen. Drum sind wir ja hier. Telegraph Cove, ein verträumter, herziger Fischerhafen mit Holzhäusern aus den 1940-er Jahren. Wir freuen uns beide, sollten doch hier die Orcas rumziehen. Eben sollten. Sie sind noch nicht da. Die Lachse sind noch unterwegs nach Vancouver Island. Und hinter diesen Kollegen sind die Orcas her. Irgendwie Pech halt. Minkewhales und White Sided Dolphins sollten zu sehen sein. Let’s do it und schon rauscht das Boot mit uns aufs Meer. Es ist „arschzapfenkalt“ da draussen. Mit Wind gefühlte 0 Grad. Tatsächlich wir entdecken in 300m Entfernung kurz ein Minkewhale und schwups weg isser schon wieder. Das Boot kurvt um die Inseln. Keine Wale, keine Delfine. Doch dann, was sehen wir: Ein Reh mit seinen beiden Bambis mitten im Meer stehen. No joke. Vermutlich von der Flut überrascht stehen die da und gucken etwas verdutzt aus der Wäsche. Mit dem Whale Watch Boot sehen wir Rehe im Meer. Andere gehen dafür ganz einfach im Wald spazieren. Wir mit dem Boot. Warum nicht, geht ja auch. Durchgefroren freuen wir uns wie zwei kleine Kinder auf einen heissen Tee. Irgendwie funktionierts noch nicht so recht. Naja, wird wohl schon noch werden. Zeit haben wir ja;-))

Schwarzbär – im Kopf
Am 19. April 1944, krachte eine Dakota 576 -  eine Armeeversion der legendären DC3 – kurz vor dem Landeanflug mit der jungen Britischen Aircrew Tom Wordlow, James Talbot und T.R. Moss – alle drei knapp über 20 jährig – in einen dicht bewachsenen Berg. Das Wrack mittlerweile 67 Jährig wurde belassen wie es ist. Wrackteile dürfen unter Bussenandrohung keine entwendet werden. Daniel, unser kleiner Flugnarr, muss natürlich hin. Ein anspruchsvoller Trail durch Büsche, querliegende Baumstämme, Sumpf und üppigen Farn. Was die Sache nicht gerade erleichterte ist der Umstand, dass die Gegend voller beerensammelnden Schwarzbären ist. Laut singend und tratschend kämpfen wir uns durchs Dickicht. Da, im Sumpf die ersten Bärenspuren! Warm und noch dampfend quasi. In unseren Köpfen beginnen die Bären zu tanzen. Knarrende Bäume im Wald sind auch nicht gerade hilfreich, das Hirn locker zu halten. Endlich das Wrack. Eindrücklich wie gut erhalten der Aluflieger noch ist. Die gekappten Bäume in der Anflugschneise stehen noch heute. Bären? Keine. Nur in den Köpfen. Immerhin etwas…

Donnerstag, 7. Juni 2012


Wir reisen weiter....................
 
Hochzeits- oder Hippiebus
Man kann ihn nennen wie man will, den VW Bus Jahrgang ca. 1985 von Herrn und Frau Jenni. Hochzeits-, Camping-, Hippie – oder eben Feriengästebus. Er macht alles mit. Er transportiert Bräute in hochschwangerem Stadium, fährt hochdotierte Polizisten in der Gegend umher – und transportiert uns zwei Reisevögel mit allem drum und dran sicher an den Airport. Volles Gepäckprogramm. Bikes, Rucksäcke und Rollkoffer. Dank euch zwei vielmals für diese kleine Monsterübung am Sonntagmorgen um 05 Uhr!