Mittwoch, 11. Juli 2012


Downhill Biken Vol. 1
Ehrlicherweise muss ich eingestehen, ganz leicht belächelt hab ich sie ja, die Downhill Biker. Den Sattel so tief, dass die Knie beim Pedalen an den Ohren kratzen. Furchterregende Monturen mit riesigen Schuhen und eigentlich fast feuerfeste Hosen.  Voluminöse Schonervollverpackung die wirkt als wäre ein Playmobilmännchen aus dem Regal gesprungen und Integralhelme als würde der Formel 1 Wagen gerade um die Ecke stehen. Aber liebe Biker,  ich sag’s euch, all das macht Sinn! Man versteht‘s erst wenn’s passiert.
Erster Tag, Bikemiete inkl. Helm und Schoner. Joggingschuhe (Clicks gehen ja nicht), ganz füdlinormale Crosscountry Shorts und Shirts. Wir sind parat. Schwer sind die Bikes ja wirklich. 20kg sind da schnell mal beisammen. Lenkereinschlag geht nur je bis ca. 45° auf jede Seite, weil die wuchtigen Federbeine bis an den Lenker hochgezogen sind. Wie soll ich da bloss enge Kurve fahren…? Pedale haben richtige Nägel vorstehen, auf denen sich die Schuhe verkeilen – sollten - …  Und Reifen haben die Teile, wie Motocrossbikes. Den Berg hochstrampeln, eine schier unmögliche Höchstleistung wäre das. Also ab zum Sessellift mit den Dingern. Oben zeigt uns unser Coach wie mit den Geräten gefahren wird. Enge Kurve: Bike runterlegen (wie Motocross Bikes) und Druck von Oben geben. Die seitlichen Stollen müssen Grip kriegen und sich in den „Dreck“ graben. Vorderbremse in den Kurven - tunlichst die Finger davon lassen. Die Dämpfer haben 180mm Federweg und tauchen derart ein, dass sich nur noch eine eiernde Kurvenlinie fahren lässt. Und dann die Position. Gebremst wird nur mit einem Finger. Der Rest gehört an den Lenker. Ellbogen und Knie raus, damit das Bike in die Kurve gelegt werden kann. So und jetzt los auf die Piste. Eine S-Kurve jagt die nächste. Das Bike schiesst in die steilen Wände. Wo ist jetzt schon wieder die Linie? Hoch rein, tief raus. Ach ja, runterlegen müsste ich es auch noch und falls zu schnell, ja nicht die Vorderbremse ziehen. Knie und Ellenbogen raus. Ah, und dann noch die Blicktechnik und der Schwung aus der Hüfte, der Körper muss ja das Bike führen und nicht umgekehrt. Es ist viel, wirklich viel was da alles gleichzeitig über die Bühne gehen sollte. Turnschuhe rutschen von den Nägeln welche sich umgehend in die Waden beissen. Schon die ersten Blutstropfen. Jetzt weiss ich warum die feuerfesten Hosen und die flachen groooossen Tunschuhe. Wer steht wohl 3h später im Bikeshop und postet Schuhe, Hosen und Jersey Shirt…? Für all die mal sehen wollen wie die Kanadier biken können, guckt hier: http://www.pinkbike.com/video/194156/

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