Dienstag, 29. November 2011


Was guckst Du…
… das war schon die Frage. Wer guckt da nach wem…wir die Tiere oder umgekehrt? Drei Tage in der Wildnis. In edlen Zelten wie anno 1920. Mit richtigen Betten und Duschen. Der Essbereich eingefasst mit einem Kreis aus alten Holzstämmen. In der Mitte ein grosses Feuer. Um uns herum die Tiere. Löwen, Elefanten, Giraffen und Zebras. Gnous und Schildrköten. Wildschweine und etwa 270 verschiedene Vogelarten. Wir erwachen kurz vor Sonnenaufgang (5 Uhr!) durch ein bekanntes, eher unangenehm wirkendes „bibipp, bibipp, bibipp,.“. Wir tapsen nach dem Wecker. Grosse Fragezeichen in unseren Gesichtern, es ist eine Stunde zu früh! Es war nicht der Wecker. Ein Vogel der täuschend ähnlich dem eines elektronischer Weckers klingt (neben 269 anderen…) So sitzen wir morgens um sechs bereits in dem Landrover  auf der Pirsch. Yvonne, die Biologin bringt viele einzelne Puzzleteile der urbanen Natur in spannende Zusammenhänge. Elefanten benutzen eine kleine Wasserpfütze um sich mit Schlamm zu bedecken. Der Schlamm verhindert, dass sich Parasiten an ihrer Haut zu schaffen machen. Durch das laufende „Schlamm auslöffeln“ vergrössert sich das Loch. Im Laufe der Jahre wird es zu einem regelrechten Becken und füllt sich bei Regen mit Wasser. Dieser Wasserspeicher dient vielen Tieren als Tränke. Intelligent wie Mutter Natur sich organisiert. Löwen, Lepoarden und Hyänenmännchen töten die Babys der jeweils anderen Art wenn sie sie finden. Die jungen Tiere könnten beim Heranwachsen während der Jagd zu ihren Konkurrenten werden. So nah liegen Freud und Leid beeinander. Etwas trüber wird’s wenn es um die Wilderer geht. Im Moment sind die Nashörner dran. Unsere Chinesischen Erdenbürger sind nicht vom Glauben abzubringen, dass das Pulver des Horns ihre Potenz steigert. Der Witz dabei ist der, dass es im Grunde genommen simples Karrotin ist. Eine Gruppe Studenten aus Kapstadt hat während zweier Monate Schnittreste von menschlichen Fingernägeln gesammelt und pulverisiert. Resultat: Identisch mit dem Pulver des Nashorns. Doch ein Kilo Pulver wird nach wie vor für 60-100‘000 US$ verkauft. Kein Wunder dass die Wilderer mit Hubschraubern und Nachtsichtgeräten ausgerüstet nach den letzten Tieren jagen die es noch gibt. Von den fünf verschiedenen Nashorngruppen ist soeben das eine, das Java-Nashorn ausgestorben.
Check out saving rhinos: http://www.savingrhinos.org/

1 Kommentar:

  1. Liebe Evelyne, lieber Dani, es ist ein Genuss von euren Erlebnissen zu lesen! Vielen Dank dafür. Hoffen wir einfach das die Giraffe kein Halsweh kriegt...
    Mein Ausflug auf den gr.Mythen vom vergangenen Sonntag (bei ca. 15 Grad und im T-Shirt) war ebenfalls herrlich. Momentan ist noch nix mit biken (geprellte Rippe von der letzten Rigi-Tour)
    Take care xxx studi

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